Faszinierendes

Moby Dick lebt!

 

 

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So zog Moby Dick seine Bahn durch die heitere Stille der tropischen See, zwischen Wellen, welche nicht mehr klatschend applaudierten, sondern verzückt verstummten, den vollen Schrecken seines mächtigen Rumpfes noch unter Wasser verborgen, das Grauen seines gräßlich verformten Kiefers den Blicken entzogen. Kurz darauf aber hob sich sein Kopf gemächlich aus dem Wasser, und für einen Wimpernschlag krümmte der Wal seinen ganzen Marmorleib in einem hohen Bogen, Virginias Felsenbrücke gleich, über die See: Der mächtige Gott offenbarte sich, schwenkte zur Warnung das Banner seiner Fluken, tauchte weg und war verschwunden.

 

[828, Kapitel 133]

 

So beschreibt Herman Melville in seinem Roman "Moby Dick" die erste Begegnung des Walfangschiffes "Pequod" mit dem Weißen Wal.

 

„Der Wal! Das Schiff!“ schrien die Männer, die Mienen angstverzerrt. ... | ... | ... Fast alle Mann standen untätig im Bug des Schiffes, hielten die Hämmer, Plankenstücke, Lanzen und Harpunen achtlos in den Händen, so wie sie gerade von ihren verschiedenen Arbeiten herbeigestürzt waren, und hingen mit ihren Blicken wie gebannt an dem Wal, der sein vorherbestimmendes Haupt seltsam hin- und herschwenkte, als er in einem breiten Halbkreis aus brodelnder Gischt heranstürmte. Sein ganzer Anblick verhieß Rache, rasche Vergeltung und ewige Arglist, und keine Macht auf Erden konnte ihn hindern, mit dem massigen weißen Klotz seiner Stirn den Bug steuerbords zu rammen, daß Masten und Männer wankten. Wie lose Flaggenknöpfe wackelten den Harpunieren droben im Rigg die Köpfe auf ihren Stiernacken. Drunten hörte man die See durch das Leck ins Schiff strömen, wie ein reißender Wildbach durch eine Bergklamm rauscht.

 

[860 und 862, Kapitel 135]

 

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Tatsächlich hat ein Pottwal am 20. November 1820 im Pazifik das Walfangschiff "Essex" gerammt. Das Bild zeigt das gekenterte und sinkende Schiff. Einer der Überlebenden, der Erste Steuermann berichtet später, dass die Seeleute kurz zuvor plötzlich einen Stoß spürten, der durch das ganze Schiff ging. Der Kapitän wandte sich darauf an den Ersten Steuermann:

"Mein Gott, Mr. Chase, was ist denn los?" Ich antwortete: "Ein Wal hat uns den Rumpf zerschmettert."

So ist es nachzulesen im "Bericht vom Schiffbruch des Walfängers Essex aus Nantucket, der im Stillen Ozean von einem großen Pottwal angegriffen und schließlich zerstört wurde".

 

Pottwale sind die größten Raubtiere der Welt. Tyrannosaurus rex gilt als das gewaltigste Landraubtier aller Zeiten. Doch mit seiner Kopf-Schwanz-Länge von 16 Metern reicht das Reptil nicht an einen großen Pottwal heran, der bis zu 20 Meter lang und über 50 Tonnen schwer werden kann. Damit sind sie die größten derzeit bekannten Raubtiere aller Zeiten. Die männlichen Tiere tauchen in Tiefen bis zu 2000 Meter und bleiben dort bis zu zwei Stunden. Ebenfalls ein absoluter Rekord. In diesen Tiefen jagen sie Riesentintenfische, die fast die Größe der Wale erreichen. Riesige Abdrücke von Saugnäpfen an gestrandeten, oder gefangenen Pottwalen, zeugen vom Kampf der Giganten.

 

Der enorme Oberkopf besteht aus Speck, aus dem das früher so begehrte Walöl gewonnen und vorwiegend als Lampenöl verwendet wurde. Dem Wal dient das riesige Reservoir vermutlich als "Verstärker" für sein Echolotsystem, mit dem er über tausende Kilometer navigiert und unter Artgenossen kommuniziert.

Es wird auch vermutet, dass dieses empfindliche Sonarsystem vom Lärm zahlreicher Schiffsmotoren auf den Ozeanen gestört wird und das zur Strandung von Pottwalen führt.

 

Pottwale neigen außerdem zu weißen Farbmutationen (Foto oben). Insofern ist auch der Weiße Wal in Melvilles Buch "Moby Dick" zumindest was seine Farbe betrifft, kein Phantasiewesen.

 

Gegenüber Menschen verhalten sich Pottwale allerdings friedlich. Jungtiere suchen sogar den Kontakt mit Tauchern und wollen mit ihnen spielen.

 

 

 

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Der vergleichsweise "winzige" Unterkiefer

 

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Ein seltener Zwergpottwal

 

 

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Der Krokodilfisch

 

Ein Fisch der aussieht wie ein Krokodil und deshalb auch so heisst:

Der Krokodilfisch (Papilloculiceps longiceps).

 

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Dieser etwa 1m lange, um Indonesien beheimateten Überraschungsjäger,

lauert auf Sandflächen oder darin befindlichen Korallenblöcken.

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Die größte Aquarienscheibe

 

 

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Unglaublich: Das Panoramafenster im Okinawa Churaumi Aquarium (Japan) ist - jetzt auch mit einem Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde - das größte der Welt: Das 22,5 Meter breite und 8,2 Meter hohe Plexiglaswunder ermöglicht einen einzigartigen Blick in das weltweit erste Becken, das mehrere Walhaie und Riesenmantas beherbergt.

 

60 Zentimeter dick muss die Plexiglasscheibe sein, um dem Druck der 7500 Tonnen Wasser im Becken standzuhalten. Sie wiegt 130 Tonnen - mehr als die meisten Passagierflugzeuge, aber immer noch nur die Hälfte einer gleich großen Scheibe aus Glas. Doch die Kunststoffscheibe hat andere Vorteile. Eine ähnlich dicke Glasscheibe würde zwar auch dem Druck standhalten, man könnte jedoch kaum noch etwas sehen. Normales Glas absorbiert Licht so stark, dass Fische nur noch schemenhaft erkennbar wären. Außerdem hat Plexiglas eine dem Wasser sehr ähnliche Dichte, so dass selbst bei gebogenen Scheiben das Bild nicht verzerrt erscheint. Eine derart riesige Kunststoffscheibe wird nicht in einem Stück gegossen: Einzelne Scheiben von 10 Zentimeter Dicke werden aufeinander laminiert. Die Schwierigkeit: Es darf zu keinerlei Lufteinschlüssen kommen.

 

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Nimbochromis livingstoni

Nimbochromis livingstoni ist ein bekannter und sogar recht häufig gehälterter Buntbarsch aus dem Malawisee. Trotzdem er so häufig ist, bleibt uns seine faszinierende Verhaltensweise beim Beutefang in Gefangenschaft meist verborgen.

Er ist mit seinen bis zu 25cm Körpergröße ein stattlicher Großcichlide. Seine Hauptnahrung besteht aus Kleincichliden und deren Nachkommenschaft. Diese Beutetiere, in erster Linie kleine Mbunas, ernähren sich zwar überwiegend von Algen und den darin befindlichen Kleinlebewesen. Sie fressen aber alle auch gelegentlich Aas. Und dabei setzt die Strategie von N. livingstoni an.


Der Räuber verfügt über eine kontrastreiche Körperzeichnung, die Ihn wie halb verfaultes und mit weißen Pilzen überzogenes Aas erscheinen lässt; für kleine Mbunas also höchst anziehend. So maskiert, legt er sich auf den Boden oder einen Stein und verharrt regungslos. Der erste kleine Fisch, der sich ein Stück abbeißen möchte bezahlt das mit seinem Leben.

In Gefangenschaft jagen allerdings nur frisch importierte Wildfänge auf diese Art. Das liegt in erster Linie daran, dass den Tieren das Futter vorgeworfen wird. Aber auch die andern Beckeninsassen merken sehr schnell, dass von dem großen Räuber Gefahr ausgeht und begeben sich nicht mehr in seine Nähe.

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Das Meer - zum Fürchten schön!

Fürchte dich nicht, sagte Neptun: Das Meer ist unsere Mutter, und wenn wir tauchen, fahren wir zurück an den Anfang der Zeit. Das Meer ist niemals niederträchtig. Aber die Menschen, die vergiften den Bauch, aus dem sie gekrochen sind.

 

Unsere Welt müsste eigentlich Ozean heißen, nicht Erde.

Zwei Drittel des Planeten sind mit Wasser bedeckt; man sieht es schön auf dem Bild. Vom All geschossen mit klarem Blick auf die magische Kugel in blau. 360 Millionen Quadratkilometer Meer, 11.000 Meter tief an der tiefsten Stelle, dem Marianen - Graben im Pazifik. Das Mittelmeer, 3 Millionen Quadratkilometer groß, ist vergleichsweise ein Klacks und doch ein Meer von Welt. Es ufert an 3 Kontinenten, ist zwischen Gibraltar und dem Libanon 4000 Kilometer lang, und 5124 Meter geht es hinab an seiner tiefsten Schlucht. 6 Millionen Jahre ist es her, da hätte man von Spanien nach Afrika kein Schiff, sondern eine Kletterausrüstung gebraucht. Eine Bergkette verband die Kontinente, eine Salzwüste von schrecklicher Schönheit. Das Mittelmeer trocknete im zähen Verlauf von einer Million Jahren völlig aus. Und dann, es muss ein Weltwunder gewesen sein, bröckelten und brachen die Berge von Gibraltar, und der größte Wasserfall aller Zeiten füllte die toten Täler und Landschaften mit Leben aus dem Atlantik. Das dauerte etwa 100 Jahre. Die Süßwasser-Spender Nil, Po, Rhöne und Ebro könnten das Mittelmeer auch heute nicht nähren - es verdunstet schneller, als die Flüsse nachschenken können. 

Noch immer ist der Atlantik die Über-Mutter. Und der Wind ist sein Vater. Er macht daraus etwas, was der Mensch in Ewigkeit nicht vollbringen wird; ein Perpetuum mobile. Im Verein mit der Sonne und ihrem Licht. Das ist Leben. Dort kommen wir her.

 

Das Geheimnis des Meeres ist schön und groß und weich und dunkel wie der Bauch der Mutter. Eine Welt, die noch vor ein paar Menschenlebensaltern jedem verschlossen blieb, außer vielleicht jenen, die dort ihr Grab fanden und deren Augen zu aller letzt, in der Umarmung des Todes, noch etwas von dieser Schönheit sahen.

 

La mer und la mère! Im französischen sind "Meer" und "Mutter" ein identischer Zungenschlag. Eine Handvoll nasser Sand, das ist millionenfaches Leben. Einzeller, Fadenwürmer, Ringelwürmer, Algen. Einen Zehntelmillimeter groß, 4 Millimeter misst ein Riese. Unter dem Mikroskop sind es alle Ungeheuer, und kein Science-Fiction-Film ist so brutal wie der Überlebenskampf in einer Handvoll Sand, die einer tagträumerisch durch die Finger rinnen lässt. (...)

 

Eigentlich wären die Gestade und die ufernahen Bereiche ja der Friedhof des Meeres, aus dem immer wieder neues Leben erwacht. Jetzt sind es Friedhöfe der Zivilisation, und in deren Abschaum krepieren die Tiere und Pflanzen des Meeres auf äußerst unnatürliche Art und für immer. (...)

   

Es riecht nach Salz und Meer und Nacht, und der Mistral fetzt wieder einmal über die Küstengegend wie ein Veitstänzer. Die Taucher kriechen in ihren Erzählungen zurück ins Meer, in den Bauch der Mutter. Man trinkt diesen leichten wunderbaren Rotwein, der nicht müde und nicht bissig macht. Das Meer liegt zu Füßen; gleich unterhalb der Pinien. Es spielt noch ein paar Spiele aus Wellen und Farben und fällt dann ins schwarze Nichts. Zum Fürchten schön, bis die Sonne wieder aufgeht. Die Taucher fürchten das Meer nicht. Nicht einmal den Teufel, und sie erzählen einander gern Abenteuergeschichten.

 

Quelle: http://go.to/aquarium.at

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